Johannes Georg Bednorz

dt. Mineraloge; Nobelpreis für Physik 1987 zus. mit Karl Alex Müller für ihre bahnbrechende Entdeckung der Supraleitung in keramischen Materialien

* 16. Mai 1950 Neuenkirchen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 08/2001

vom 12. Februar 2001 (gi)

Herkunft

Johannes Georg Bednorz wurde am 16. Mai 1950 in Neuenkirchen, Westfalen, als jüngstes von vier Kindern geboren. Seine aus Schlesien stammenden Eltern waren während der Wirren des Zweiten Weltkriegs auseinandergerissen, die bis dahin drei Kinder nach Westen geschickt worden. Erst 1949, ein Jahr vor B.s Geburt, fand die Familie wieder zusammen. B.s Vater, ein Grundschullehrer, und seine Mutter, eine Klavierlehrerin, versuchten früh, B. für die klassische Musik zu begeistern (er spielte später Geige und Trompete im Schulorchester), er selbst beschrieb sich rückblickend eher als "praktischen" Menschen.

Ausbildung

Besonders an Chemie interessiert, begann B. 1968 nach dem Abitur ein Chemiestudium an der Universität Münster, verlegte sich im Hauptfach aber bald auf Kristallographie, jenen Bereich der Mineralogie, der zwischen Chemie und Physik angesiedelt ist. 1972 führte ihn ein dreimonatiges Praktikum an die von Prof. Karl Alex Müller geleitete Physikabteilung des IBM-Forschungslaboratoriums in Rüschlikon, Zürich. Nach einem neuerlichen Praktikum 1973 hatte er dort 1974 weitere sechs Monate für die Bearbeitung des experimentellen ...